SIMBA (2019-2023)

Das Management eines Milchviehbetriebes entscheidet maßgeblich über den wirtschaftlichen Erfolg und die ökologischen Auswirkungen. Die Simulation der Auswirkungen von Managemententscheidungen wurde als eine wichtige Herausforderung bei der Modellierung landwirtschaftlicher Systeme identifiziert; es werden sogenannte “Agent based models” (ABM) eingesetzt.

Ziel des Projektes ist die Entwicklung eines Entscheidungsunterstützungs-systems (DSS) auf Basis eines LCA (Life Cycle Assessment)-ABM-gekoppelten Simulators. Auf diese Weise können die ökonomischen und ökologischen Auswirkungen verschiedener Herdenmanagementstrategien getestet werden. Für das Design und die Validierung des LCA-ABM werden Phänotypen in mehr als 320 Milchviehbetrieben in Wallonien und Luxemburg gesammelt (z.B. Tiercharakteristika, Milchzusammensetzung und -ertrag, Fütterung und betriebsspezifische Wirtschaftsdaten) oder auf Einzeltierbasis anhand von Milchspektren im mittleren Infrarotbereich (Körpergewicht, Methanemissionen). Weitere Phänotypen werden in diesem Projekt aus einfach erhobenen Parametern mit Hilfe von maschinellen Lernalgorithmen vorhergesagt. Diese beziehen sich sowohl auf das Verhalten der Landwirte als auch auf die Weidemethodik. Die Phänotypen, in Verbindung mit Standard-Literaturgleichungen aus dem Bereich der Ökobilanzen, ermöglichen es, die Umweltbelastung einzelner Kühe mit einer höheren zeitlichen Auflösung zu berechnen als mit den bisherigen Ökobilanzen. Abschließend wird die Robustheit der Annahmen, die dem LCA-ABM-basierten Entscheidungstool zugrunde liegen, anhand von detaillierten Wirtschafts-, Futter- und Produktionsdaten bewertet, die von zehn Pilotbetrieben in Luxemburg erhoben werden.

Mehr dazu: https://www.list.lu/en/research/project/simba/